GemäßdemStaatsvertragzwischenBayernundBadenvon1871solltebeiGermersheimein EisenbahnübergangüberdenRheinentstehen.AuchdieMilitärbehördenforciertendenBauder Verbindung,diestrategischinteressantwar,sielehntenjedocheinefesteRheinbrückemithohen Auffahrtenab,dasiedasSchussfeldderFestungGermersheimbehinderten.Diepfälzische EisenbahngesellschaftdachtezunächstaneineSchiffbrücke,späterplantemaneinetiefliegende BrückemiteinembeweglichenElement,dasSchiffendieDurchfahrtermöglichensollte.Die SchifffahrtsverwaltunglegtegegendiesePläneihrVetoein.Sowurde1874einneuerPlan entwickelt,derdieBrückenachSüdenverlegteundsieüberhoheAufschüttungenundenge KurvenhinzumBahnhofGermersheimanband.Vorteilhaftdabei:DieBrückelagimBereichder Festungswerke und konnte gut verteidigt werdenImAugust1874wurdederPlangenehmigt,am9.April1875konntendieArbeitenbeginnen.Im Sommer1876wurdemitderMontageder2.200Tonnenschwerenund302Meterlangen Stahlkonstruktionbegonnen.Unterteiltwardas7,60MeterbreiteBauwerkindreiBögenvonje 87,6MeterLängeundeinerVorflutbrücke(14m).AuchaufbadischerSeitegabes Vorflutbrücken.Am3.Mai1877befuhrzumerstenMaleineLokomotivedascirca750.000Mark teureBauprojekt.NachderBelastungsprobeam12.Maimit12.000ZentnernwurdedieBrücke am 15. Mai 1877 feierlich eingeweiht.ZunächstwarnureinGleisaufgelegtworden,vonvornehereinwurdedaszweiteGleisbett vorbereitet.AufgrundderhohenZugfrequenz,insbesonderedurchGüterzüge,wurdedaszweite GleisbaldinAngriffgenommen.DieZufahrtzurBrückewaraufGermersheimerSeite3,5 Kilometer lang, vom Bahnhof Germersheim stiegen die Schienen um 9,50 Meter zu Brücke an.DieEisenbahnRheinsheim-Bruchsalwarbereitsam23.November1874eröffnetworden,also etwadreieinhalbJahre,bevordieBahnüberdenRheinfertigwar.Vorgängerwarübrigenseine provisorischerrichtet„Kriegsbahn“,zumTeilaufderspäterenTrasse,zumTeilaufschon bestehendenStraßengelegen.DieStreckewurdeam15.August1870eingeweihtundabdem 12.August1871wiederabgebrochen.VermutlichbenutztennurwenigeZügedieseBahn.Aber immerhinwarsieVorläuferderspäteren„Vollbahn“.Unddiesolltenachderdurchgehenden StreckeninbetriebnahmezunächsthauptsächlichderAbfuhrdersaarländischenKohlenach Süddeutschlanddienen.DeranfänglicheSchnellzugverkehrintensiviertesichnach InbetriebnahmeeinerniveaufreienEinfädelungderGermersheimerBahnbeiGraben-Neudorfin dieRheintalbahn(1909).HieristübrigensdiealteTrassezwischenHuttenheimundGrabennoch anhand der Straßenführung und anhand zweier Bahnwärterhäuschen zu erkennen.1927und1930wurdedieeiserneKonstruktionderBrückeGermersheimverstärkt.Notwendig wardies,weildieZuggewichtegestiegenwaren.EndederdreißigerJahrenzeichnetesicheine Wendeab:DieBrückeunddiezugehörigeBahnverbindunghattebisherSchnellzüge,Güter-und Personenzügegetragen,vielfachinderRelationSaarbrücken-Biebermühle-Landau-Bruchsal-Stuttgart-München.MitderVollendungderfestenBrückebeiMaximiliansau(vorherbestanddort, wie bei Speyer, eine Eisenbahnschiffbrücke) im Jahre 1938 wurde der Verkehr neu aufgeteilt.FortankonntederGermersheimerBrückederGüterverkehrvorbehaltenwerden,währendder Schnellzugverkehr die Linie Landau-Wörth-Karlsruhe befuhr.EinebesondereRollekamderBrückeGermersheiminbeidenKriegenzu:ZahlreicheGüterzüge desNachschubesaberauchdieRücktransportevonVerwundetenüberquerteninGermersheim denRhein.SoauchkurzvordemletztenKriegsendeinderPfalz–dieswarEndeMärz1945.Die Militärführunghattebeschlossen,alleRheinbrückenzusprengen.DamitsolltedemFeind(hier denStreitkräftenderUSA)derÜbergangüberdenRheinerschwertwerden.EineletzteBrücke solltejedochbiszumSchlussbestehenbleiben.ÜbersiesolltendiedeutschenTruppenundihr MaterialaufdassichererechteRheinufergebrachtwerden.FürdiesestrategischeFunktionwar dieBrückebeiWörthausersehen,zudiesemZeitpunktgeradesiebenJahrealt.Docheskam anders.ArtilleriefeuerausdemElsasszündeteanderWörtherBrückediebereitsangebrachten Sprengladungen.DieDeutschenmusstenumdisponieren.SowurdeGermersheimzumletzten deutschenBrückenkopflinksdesRheins.IndiesenTagenumden20.MärzhatinGermersheim wohleineunglaublicheEngeundeinhektischesTreibengeherrscht.InmanchenNächtenzogen biszu50.000MannüberdieBrücke,diebereitsdurchLuftangriffebeschädigtwar.InderNacht aufden24.März1945verließendieletztenSoldatenGermersheim.Ebensowechseltender nationalsozialistischeBürgermeisterundzahlreicheBürgeraufdierechteRheinseite,nurwenige bliebenindenFestungsanlagenverstecktzurück.AmMorgendes24.März1945,10.21Uhr hörtensiedreilauteDonnerschläge:DieeisernenÜberbautenderRheinbrücke,einUferpfeiler unddaslinkeWiderlagerwarengesprengtworden.ImLaufediesesTagesrücktenamerikanische Truppen in Germersheim ein. In der Pfalz waren die unmittelbaren Kriegshandlungen beendet.DerausbleibendeWiederaufbauderRheinüberquerung-dieBundesbahnglaubte,ohnesie auszukommen–wirktesichaufdieRestverbindungenaus.DieAnschlussstreckeGermersheim- Landau-Zweibrückenwurdeeingleisigzurückgebaut.DieGleisbaustoffegingenals ReparationsleistungnachFrankreich.AufgrunddesweitausgeringerenVerkehrsereiltedieBahn Rheinsheim-Graben-NeudorfdasgleicheSchicksal:AuchhierwurdeeinGleisabgebaut.Der weitereVerlaufderBahnbisBruchsalhattenachwievorgroßeBedeutungimBahnverkehr,zum 1. Juni 1958 wurde die Bahn Bruchsal- Graben-Neudorf elektrisch betrieben.DiezerstörteRheinbrückelagnocheinigeJahreimStrom,bis1949diegrößtenTrümmer beseitigtwordenwaren,eineFahrrinnefürdieSchifffahrtwarnatürlichschonvorherfreigeräumt worden.DieGleisebeiderseitsandenRheinwarengänzlichabgebautworden.Dochinzwischen wardieZeitreiffürdiePlanungeinerneuenBrücke.FinanziertwerdensolltendieKostenvon insgesamt20MillionenMarkausMittelndes,,zivilenNotstandsprogrammes‘‘des Bundesinnenministeriums.UmstrittenwardasProjektinsbesonderewegenderprognostiziertengeringen Verkehrsbedeutung.Dennoch:ImJuni1964wurdederBauausgeschrieben.EinJahrspäter konntendieArbeitenbeginnen,zunächstdurchHochwasserundTrümmerdererstenBrücke behindert.Verbautwurdeninsgesamt2.140TonnenStahl.Am7.Septemberkonnteeinerster ZugdenRheinüberqueren:DieLokomotiveV1002176brachteeinenArbeitszugansbadische Brückenende.Mitdem23.Oktober1967warschließlichderTagderEröffnunggekommen,mit vielProminenzundunterregerBeteiligungderBevölkerungwurdedieBrückedemVerkehr übergeben.IndenfolgendenJahrenwurdendieErwartungenandieneueBahnverbindungnichterfüllt:Die Brücke diente lediglich dem regionalen Güter- und Personenverkehr.ImSommer1987kamdieRheinbrückeGermersheiminunerwarteterWeisefürwenigeWochen zuFernverkehrsehren:WegeneinerBeschädigungderWörtherBrückemusstenSchnellzügeund Durchgangsgüterzüge über Germersheim umgeleitet werden.Bleibtnochzuerwähnen,dassdieBrückeseit1994nureingleisigbetriebenwird,dadas RichtungsgleisGermersheim–Rheinsheimteilweiseabgebautwurde.Damitverschwandauchdas beiseinerErrichtungmodernsteStellwerkimUmkreis(Drucktastenstellwerk)inRheinsheim.Seit EndeMai1994beganneineneueEpocheimregionalenSchienverkehr.DerTaktfahrplan „Rheinland-Pfalz-Takt“wurdeeingeführt.Stundentaktund–erstmalsseit1945–durchgehende ZügeanSonntagensteigertenauchdieBedeutungderKursbuchstrecke704.Vorherwarvon SamstagnachmittagbisMonntagmorgenBetriebsruhe.AbMai2000wurdezusätzlicheine Regionalexpress-LinieMainz-Germersheim-KarlsruheimZweistundentakteingeführt,damitdient dieRheinbrückebeiGermersheimauchwiederdemüberregionalenVerkehr.HeutewirddieLinie (RE 4) z. T. bis Frankfurt geführt.ImSommer2005wurdendieEinfahrweichenimBahnhofPhilippsburgundimOktober2008die GleisevonGraben-NeudorfbisPhilippsburgundimBereichdesHaltepunktesRheinsheim erneuert.IndenJahren2010und2011wurdendieBahnsteigeandenbestehendenStationenzwischen BruchsalundGermersheimerneuertunddieneuenHaltepunkteBruchsal-Sportzentrum, Bruchsal-AmMantelundGermersheimMitte/Rheinneuerrichtet.DieBahnsteigeerhielteneine einheitlicheHöhevon76cmundwurdenmiteinerLängevonmind.140merrichtet.ImSommer 2011wurdemitderElektrifizierungderStreckezwischenGraben-NeudorfundGermersheim begonnen.SeitdemFahrplanwechselam11.12.2011wirddieStreckemitderLinieS33desVRNelektrisch betrieben, dabei änderte sich auch die Bezeichnung der Kursbuchstrecke 704 in 665.33.VonDezember2011bisDezember2013kehrteinFormvonIC2284/2285Karlsruhe–Frankfurt ein Hauch von Fernverkehr auf die Strecke zurück.SeitderElektrifizierungderStreckesindhinundwiederauchGüterzügezumTanklagerinSpeyer undzumContainerterminalinGermersheimaufderStreckeunterwegs.MehrGüterverkehrgab esimSeptember/Oktober2019alswegenGleiserneuerungsarbeitenzwischenGraben-Neudorf und Waghäusel (in der Molzau) Umleiterverkehre über Germersheim stattfanden.AbdemFrühjahr2021fandeineAusrüstungderStreckemitLichtsignalensowieAchszählern usw.stattumdieStreckeabSommer2022vomneuenelektronischenStellwerkinGermersheim steuernzukönnen.DasESTWinGermersheimwurdeimRahmendessog. Schnellläuferprogramms(SLP)erstelltundumfasstdenBereichSchifferstadt-Speyer-Germersheim-WörthundGermersheim-Graben-Neudorf.DieFlügelsignaleimBahnhof PhilippsburgwurdenimSommer2022abgebaut,seitdemwirdderBahnhofvonGermersheimaus ferngesteuert. ImSommer2021wurdendieFahrbahnvonPhilippsburgbisRheinsheimundvonder Landesgrenze bis nach Germersheim erneuert.
Homepage zur Bahnstrecke Bruchsal-Germersheim (Bruhrainbahn/KBS704)